Taekwondo wird auch als „Koreas Geschenk an die Welt“ bezeichnet. Zu Recht: Taekwondo gilt heute als die populärste Kampfsportart weltweit. Die Wurzeln des Taekwondo liegen im mystischen Dunkeln. Schon Wandgemälde aus der Koguryo-Dynastie, dem etwa um 37 v. Chr. gegründeten koreanischen Königreich, zeigen Kämpfer beim Ausführen von Kampftechniken, die noch heute im Taekwondo gebräuchlich sind. Während seiner langen Geschichte nahm die Sportart verschiedene Elemente der koreanischen Kultur auf. Vor allem Einflüsse aus dem Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus sind bis heute wirksam: Geistige Konzentration, Meditation, Respekt vor dem Meister oder älteren Schülern.
Taekwondo blieb von den Wechselfällen der Geschichte nicht verschont und wurde unter der japanischen Besatzung Koreas in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts sogar verboten. Viele Koreaner trainierten deshalb heimlich und Taekwondo wurde zum wichtigen Bestandteil der koreanischen Identität.
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Teilung in Nord- und Südkorea begann auch für den Sport Taekwondo ein geteiltes Zeitalter. In Nordkorea entwickelte sich unter General Choi das ITF (International Taekwondo Federation) System, in Südkorea unter Kim Un-Yong das WTF (World Taekwondo Federation) Taekwondo.
Es dauerte nicht lange, bis sich die ersten deutschen Taekwondo-Sportler zusammenfanden. Bereits 1968 wurde die Sektion Taekwondo im Deutschen Judo Bund – die Vorgängerin der Deutschen Taekwondo Union (DTU) – gegründet, im selben Jahr fand in München die erste Deutsche Meisterschaft statt. 1981 wurde die Deutsche Taekwondo Union (DTU) gegründet. Heute umfasst sie 17 Landesverbände mit rund 60.000 Mitgliedern.
Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney erlebte Taekwondo seine olympische Premiere. Das International Paralympic Committee (IPC) nahm Taekwondo im Frühjahr 2015 unter die paralympischen Disziplinen auf. Die ersten paralympischen Taekwondowettbewerbe wird es 2020 in Tokio geben.